Round-up zur Podiumsdiskussion "Führt mehr Bürgerbeteiligung aus der Demokratiekrise?"
11. März 2022
Vor dem Hintergrund sinkender Wahlbeteiligung in unseren beiden Ländern fand am 3. März eine Online-Podiumsdiskussion zum Thema „Führt mehr Bürgerbeteiligung aus der Demokratiekrise? Institutionalisierter Bürgerdialog in Japan und Deutschland“ im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin statt. Dies war zugleich die zweite Gesprächsrunde der Reihe „Die Zukunft der Demokratie“.
Der häufig verwendete Erklärungsversuch der Politikverdrossenheit wurde gleich zu Beginn mit der schönen Formulierung ausgehebelt, es handle sich dabei eher um PolitikERverdrossenheit. Die Bürgerinnen und Bürger seien politisch interessiert, aber unzufrieden mit der Repräsentation. Namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit teilweise langjähriger Praxiserfahrung sprachen über verschiedene demokratische Innovationen wie z. B. Bürgerforen, Planungszellen oder Bürgerdialogen, bei denen die Bürgerinnen und Bürger überwiegend über Zufallsprinzip ausgewählt werden. Diese Formen der politischen Beteiligung finden v. a. auf lokaler Ebene statt: in Deutschland überwiegend zu Themen aus dem Bereich Stadtplanung, Umwelt und Verkehr, in Japan eher zur langfristigen Planung der Stadt bzw. der Kommune. Die Panellistinnen und Panellisten sprachen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Japan und Deutschland sowie über die Grenzen dieser Partizipationsformen. Das Publikum war natürlich auch beteiligt – wie könnte es bei diesem Thema auch anders sein!
Sie sind herzlich eingeladen, sich auch an unserer nächsten Veranstaltung zum Thema „Femtech – Empowerment through Innovation“ am 24. März zu beteiligen.