Rückblick auf das Deutsch-Japanische Forum und den Track 1.5 Sicherheitsdialog 2024
26. November 2024
Einer der Höhepunkte des deutsch-japanischen Austausches 2024 waren das Deutsch-Japanische Forum, der japanisch-deutsche Track 1.5 Sicherheitsdialog und weitere Veranstaltungen, die vom 28. Oktober bis 2. November 2024 in Tokyo stattfanden. Ein Empfang durch Herrn Takeshi Iwaya, Außenminister von Japan, läutete das Deutsch-Japanische Forum ein.
Im Mittelpunkt der intensiven Gesprächsrunden der Forumsteilnehmenden stand das Schwerpunktthema „Generative Künstliche Intelligenz (KI) - Auswirkungen auf die Gesellschaft und ihre Regulierung“. Dieses Thema wurde auch bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Yutaka Matsuo (University of Tokyo) und Prof. Dr. Paul Lukowicz (German Research Center for Artificial Intelligence) unter der Moderation von Keisuke Murakami (Digital Agency of Japan) diskutiert, an der rund 100 Personen aus Deutschland und Japan online teilnahmen. Während die potentiellen und umfassenden Transformationen durch den Einsatz von generativer KI in der Diskussion immer deutlicher wurden, war ein Argument, dass KI an den wenigsten Stellen Menschen ersetzen solle, sondern dass sie vielmehr Menschen befähigen könne, Dinge zu tun, die diese vorher nicht tun konnten – es gehe also um „upskilling“. Die wesentliche Rolle der Sozialwissenschaften bei der Technologiefolgenabschätzung wurde außerdem deutlich hervorgehoben.
Am zweiten Forumsabend empfing Frau Petra Sigmund, Botschafterin von Deutschland in Japan, die Gäste in ihrer Residenz. An diesem Abend ehrte auch Herr Minoru Kiuchi, Minister für Wirtschaftssicherheit und Generalsekretär der Japanisch-Deutschen Parlamentariergruppe, den Empfang mit einem Grußwort.
Nach einer sehr verdienstvollen Dekade im Amt des deutschen Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Japanischen Forums stand auch der Abschied von Herrn Matthias Naß (Chief International Correspondent, DIE ZEIT) an. Zahlreiche Persönlichkeiten, darunter insbesondere der japanische Ko-Vorsitzende Herr Eizo Kobayashi (Director Emeritus, ITOCHU Corporation), gaben ihren Dank gegenüber Herrn Naß zum Ausdruck und würdigten seinen großen Einsatz für das Forum.
Das Deutsch-Japanische Forum wird von dem Japan Center for International Exchange (JCIE) und dem JDZB geplant und durchgeführt, die als Sekretariate für die Länder ihres jeweiligen Sitzes fungieren. Das Deutsch-Japanische Forum 2024 wird mit Mitteln des Auswärtigen Amtes und mit finanzieller Unterstützung des japanischen Außenministeriums gefördert.
Eine besondere Ehre für die Teilnehmenden war der Besuch bei Premierminister Shigeru Ishiba, der sich trotz der Unterhauswahlen, die erst wenige Tage zuvor stattgefunden hatten, die Zeit nahm, die deutschen und japanischen Mitglieder der Delegation zu empfangen.
Am 1. November wurde der japanisch-deutsche Track 1.5 Sicherheitsdialog geführt. Angesichts der schwierigen weltpolitischen Entwicklungen ist es wichtiger denn je, dass Japan und Deutschland als Demokratien und Wertepartner ihre Kräfte vereinen, was die Bedeutung des seit 2014 regelmäßig in diesem Format geführten Sicherheitsdialogs noch weiter erhöht. Das öffentliche Symposium griff das Thema „Japanese-German Cooperation Toward Maintaining and Strengthening the Rules-Based International Order“ auf. Auf dem Podium diskutierten MdB Dr. Johann Wadephul (Deputy Chairman of the CDU/CSU Group, German Bundestag), Prof. Dr. Daniela Schwarzer (Member of the Executive Board, Bertelsmann Stiftung), Herr Hirohito Ogi (Senior Research Fellow, the Asia Pacific Initiative & the Institute of Geoeconomics) und Botschafter Seiichiro Taguchi (Deputy Director-General of European Affairs Bureau, MOFA). Moderiert wurde von Prof. Dr. Ken Endo (University of Tokyo). Ein wichtiger Aspekt der Diskussion waren das Verständnis für und der Auf- und Ausbau von Partnerschaften, auch über die japanisch-deutsche Partnerschaft hinaus.
Der Sicherheitsdialog wurde vom japanischen Außenministerium, dem Japan Institute of International Affairs (JIIA), dem Auswärtigen Amt, der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und dem JDZB veranstaltet.
Bilder: JDZB und ©JCIE