Am 15. Januar 1985, also genau heute vor 40 Jahren, wurde das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin als Stiftung bürgerlichen Rechts ins Leben gerufen – auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem damaligen Premierminister Yasuhiro Nakasone und Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und einem Abkommen zwischen den Regierungen beider Länder, welches im März 1985 unterzeichnet wurde. Das war zur Zeit des kalten Krieges, des geteilten Deutschlands und des geteilten Berlins, als Deutschland und Japan bestrebt waren, durch ihre Zusammenarbeit als demokratische Länder einen Beitrag für die internationale Gemeinschaft zu leisten und das Interesse – und auch der Respekt – von Seiten Deutschlands an Japan als eine nach dem Krieg rapide erstarkten Wirtschaftsmacht stark zugenommen hatte. Beide Seiten hatten das Bedürfnis, ihren bilateralen Austausch zu verstetigen, und so entstand die Idee, auch physisch einen Ort für Austausch abseits des offiziellen politischen Parketts zu schaffen.
Da traf es sich gut, dass die japanische Regierung für diesen Zweck ihre ehemalige (und jetzige) Botschaft am Tiergarten, die im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und nach 1945 als desolate Ruine ihrem Schicksal überlassen worden war, zur Verfügung stellen konnte. Und so stiftete die japanische Seite das Gebäude, und die deutsche Seite brachte das Stiftungskapital bei. In die Verpflichtung der Bundesregierung trat das Land Berlin ein und stellte das Gründungskapital zur Verfügung. Bis heute werden die laufenden Kosten je zur Hälfte von der japanischen und der deutschen Seite getragen. In der Folgezeit haben sich eine Reihe von Unternehmen und Organisationen an der Finanzierung des JDZB und seiner Projekte beteiligt.
Wir sehen uns heute als Austausch-Plattform und Co-Operating Space und laden Organisationen und Unternehmen ganz explizit ein, in das JDZB und seine Mission zu investieren. Im November 1987 wurde das JDZB nach einer knapp dreijährigen Aufbauphase unter prominenter Beteiligung im Rahmen der 750-Jahr-Feier von Berlin eingeweiht, im April 1988 konnte es seinen Vollbetrieb aufnehmen (bis dahin hatte es übergangsweise einige Räume am Kurfürstendamm angemietet).
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1989 mit dem Umzugsbeschluss des deutschen Bundestages von Bonn zurück nach Berlin war 1991 klar, dass die japanische Regierung das Gebäude wieder als Botschaft benötigen würde, und so wurde das Gebäude seinem ursprünglichen Zweck zugeführt.
Als neuer Standort für das Japanisch-Deutsche Zentrum wurde der ehemalige Unteroffiziersclub der amerikanischen Streitkräfte (genannt „Checkpoint NCO Club“) in Berlin-Dahlem ausgewählt, der sich auf einem Grundstück des Bundes befand. Der vorhandene Veranstaltungsbereich wurde aufwändig renoviert und ein Verwaltungstrakt mit finanzieller Unterstützung der Industrie neu gebaut, so dass der Umzug 1998 erfolgen konnte. Die Einweihung fand im Juni in Anwesenheit von Gründungsvater Yasuhiro Nakasone, Premierminister a.D., statt.
Hier organisieren wir, oft in Kooperation mit anderen Playern aus den unterschiedlichsten Bereichen, verschiedenste Veranstaltungen, Ausstellungen, Austauschprogramme und Kurse, und stellen unsere Räumlichkeiten auch Dritten zur Verfügung – alles mit dem Ziel, den japanisch-deutschen und den internationalen Austausch auf den Ebenen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern und zu vertiefen.
Das Gebäude ist vielseitig nutzbar und mittlerweile mit modernster Video-Konferenztechnologie ausgestattet. Wir verfügen über eine digitale Dolmetsch- und professionelle Sound-Anlage, einen High-End Projektor sowie schnelle Internetverbindung für hybride Set-ups und immersive Veranstaltungsformate. Neben einem großen Saal gibt es diverse Seminar-, Kurs- und Besprechungsräume, eine Networking Lounge mit Coffee Corner, Info Lounge (Bibliothek), großzügige Ausstellungsflächen und einen wunderschönen Garten.
40 Jahre nach seiner Gründung, ist das JDZB heute als Ort für freundschaftliche Begegnungen zwischen den Menschen unserer beiden Länder und Dialog auf Augenhöhe vor dem Hintergrund weltpolitischer Entwicklungen vielleicht wichtiger denn je. Wir sind jedenfalls bereit und voller Energie, mit immer wieder neuen Themen, neuen Akzenten, neuen Partnerschaften und neuen Ideen auch weiterhin nachhaltigen Austausch zu initiieren und damit den von unseren Gründungsvätern gewünschten Beitrag für die Völkerverständigung zu leisten.
Werden auch Sie Teil des Netzwerks, indem Sie Mitglied in unserem Co-Operating Club werden oder unsere Räume nutzen, gemeinsam mit uns Ihre Vorhaben realisieren, unsere Veranstaltungen und Ausstellungen besuchen, an unseren Austauschprogrammen und Kursen teilnehmen, den JDZB-Newsletter abonnieren und uns in den sozialen Medien folgen.
Wir sind Ihnen außerdem dankbar, wenn Sie uns unterstützen und in unsere Projekte investieren. Sprechen Sie uns gerne an!
#JDZB40 #40Years