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Round-up: Liberale Demokratien unter demografischem Druck: Erkenntnisse aus Deutschland und Japan (14.-16. Mai 2024)

18. Juni 2024

In Kooperation mit Japan-Zentrum, Ludwig-Maximilians-Universität München | Gefördert durch Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

In der vierten Veranstaltung seiner Reihe „Die Zukunft der Demokratie“ veranstaltete das JDZB vom 14. bis 16. Mai 2024 eine dreitägige Konferenz mit dem Titel „Liberale Demokratien unter demografischem Druck: Erkenntnisse aus Deutschland und Japan“. Die Konferenz wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Gabriele Vogt, Direktorin des Departments für Asienstudien an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, und ihrem Forschungsteam konzipiert und durchgeführt. Sie ist auch Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsprojekts „Demography and Democracy: How Population Aging Alters Democracy - The Case of Japan“ an der LMU München.

Renommierte Forschende diskutierten intensiv über die Auswirkungen des demografischen Wandels auf demokratische Systeme, wobei der Schwerpunkt auf der Repräsentation und Partizipation junger Menschen in alternden Gesellschaften lag.

Die Konferenz begann mit einer Auftaktveranstaltung am 14. Mai, die durch die Anwesenheit von S.E. Hidenao Yanagi, Botschafter von Japan in Deutschland, der ein Grußwort hielt, gewürdigt wurde. In seiner Keynote räumte Prof. Dr. Achim Goerres (Universität Duisburg-Essen) mit den „falschen Mythen über Politik in alternden Demokratien“ auf. Seine Erkenntnisse wurden in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Naoko Taniguchi, Ph.D. (Keio University), Prof. Dr. Silke Übelmesser (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Prof. Toru Yoshida, Ph.D. (Doshisha University) unter der Moderation von Prof. Dr. Verena Blechinger-Talcott (Freie Universität Berlin) weiter beleuchtet. Während der Fragerunde und des Empfangs fand ein reger Austausch mit dem Publikum statt.

Am darauffolgenden Tag tauschten sich die geladenen Referentinnen und Referenten, ausgewählte Gäste und Mitglieder des Forschungsteams intensiv über politische Einstellungen, Verhalten und Partizipation von Jugendlichen in Japan, Deutschland und Singapur aus. Am Nachmittag trafen sie sich mit Frau Lena Groh-Trautmann, Geschäftsführerin der Servicestelle Jugendbeteiligung e.V., die die vielfältigen Aktivitäten des Vereins vorstellte und ihre Sicht auf die Partizipation von Jugendlichen in der deutschen Gesellschaft erläuterte.

Als ein Höhepunkt der Konferenz wurden die eingeladenen Gäste von der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe und ihrem Vorsitzenden, Herrn Michael Müller (MdB), im Deutschen Bundestag empfangen, um eine lebhafte Diskussion über ein breites Spektrum von Auswirkungen des demographischen Wandels in der deutschen und japanischen Gesellschaft zu führen.

Der letzte Konferenztag wurde durch die hybride Podiumsdiskussion „Stimmen aus der Praxis“ mit jungen Politiker:innen und Aktivist:innen aus Japan und Deutschland eröffnet: Auf dem Podium sprachen Tobias B. Bacherle (Bündnis 90/ Die Grünen), Mitglied des Deutschen Bundestages, Maren Busch, Bürgermeisterin der Gemeinde Diez, Momi Sako, Kommunalpolitikerin der Stadt Musashino, und Momoko Nojo, Gründerin und Geschäftsführerin von No Youth No Japan.

Eine zentrale Frage, die in der Diskussion auftauchte, war: „Wie erreicht man die unpolitischen jungen Menschen?“, und die Diskussionsteilnehmenden betonten, dass man immer wieder auf junge Menschen zugehen und ihnen vermitteln müsse, warum sich politisches Engagement lohnt.

Deutlich wurde, dass zu den Faktoren für das geringe Engagement der Jugendlichen eine starke Fokussierung auf Schule, Studium und Beruf und insbesondere die kritische Frage der Selbstwirksamkeit und Frustration gehören. Engagement müsse mehr wertgeschätzt werden und Prozesse müssten beschleunigt werden, bis konkrete Ergebnisse erzielt werden, so einige Kernaussagen aus der Diskussion.

In der Abschlusssitzung reflektierten alle Teilnehmenden über „Wege in die Zukunft für überalterte Demokratien“, indem sie grundsätzliche Fragen aufwarfen wie die Bedeutung der Demokratie und ihres Wandels, die Akteurinnen und Akteure des demokratischen Wandels und den Wert der Selbstwirksamkeit als mögliches Kernprinzip der Demokratie.

Das JDZB bedankt sich bei allen geladenen Referentinnen, Referenten und Gästen, bei unserer Kooperationspartnerin Prof. Dr. Gabriele Vogt und ihrem Team vom Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sowie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Darüber hinaus bedankt sich das JDZB bei der Deutsch-Japanischen Parlamentariergruppe und dem Deutschen Bundestag für den freundlichen Empfang unserer Delegation.



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