Vortrag: Nō – Faszination des Minimalismus
von Dr. Annegret BERGMANN
Das im 14. Jahrhundert entstandene lyrische Tanzdrama Nō hat sich im Laufe seiner langen Geschichte gesellschaftlichen Wandlungen und Umbrüchen entsprechend gewandelt und weiterentwickelt. Seit der Zeit seiner Gründer, Kan’ami (1333–1384) und Zeami (1336?–1443?) vor allem vom Militäradel protegiert, etablierte es sich in der Edo-Zeit (1603–1868) als dessen repräsentative Theaterkunst. Nach der Meiji-Restauration (1868) stürzte das Nō in eine existentielle Krise, die eine Neudefinition seiner sozialen Stellung herbeiführte und diese Theaterkunst letztendlich bis heute fest in der Theaterwelt Japans verankerte.
Der Vortrag stellt die Geschichte dieser traditionellen wie lebendigen Theaterkunst vor, geht auf die Stücke des Gastspiels ein und behandelt exemplarisch auch die Rezeption dieser Musiktheaterform in Europa. Das Gastspiel des Nō-Theaters von Umewaka Kennōkai findet am 3. September im Rahmen des Musikfests Berlin in der Philharmonie statt.
Annegret BERGMANN ist Japanologin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ostasiatischen Kunstgeschichte der Freien Universität Berlin. Sie studierte an der Sophia Universität, der Universität Bonn und der Waseda Universität und lebte rund zwanzig Jahre in Japan. 2018 promovierte sie an der Universität Trier zum Nationaltheater in Japan. Ihr Hauptinteresse gilt dem traditionellen Theater, seiner Aufführungspraxis, seiner Visualisierung in der Kunst und der Kulturpolitik Japans.
Anmeldungen unter E-Mail bunka@jdzb.de oder telefonisch unter (030) 839 07 123
ab Montag, 12. August 2019, 9 Uhr
Anmeldungen werden erst ab dem offiziellen Anmeldetermin berücksichtigt und sind erst nach unserer Bestätigung gültig.
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22.08.2019 19:00
JDZB